Die Abfahrt war später als gedacht, es dauerte eine ganze Weile bis alles gepackt war. Wir fuhren aber ohne großen Stau zügig bis nach Passau. In Passau waren die offiziellen Stellplätze an der Ilzbrücke alle besetzt als wir dort um 19 Uhr ankamen.
Wir haben uns auf das Parkdeck dahinter gestellt. Es ist zwar nur bis 2,5 t erlaubt aber wir waren nicht die einzigen die hier standen.
Zu Fuß ging es in die Altstadt zum Essen. Ich habe leckere Tafelspitzsülze gegessen und Jo Tafelspitzsalat.
Mit einem Eis in der Hand ging es dann gemütlich zum Inn runter. Bei dem schönen Wetter war flanieren angesagt.
25.06.2017 Passau Abfahrt 7:50
Wir sind früh los und haben uns noch Brötchen beim Bio Bäcker in Passau gekauft. Nach circa 15 km an der Donau entlang, haben wir einen kleinen Platz neben einer Kirche gefunden. Am Donauufer stehen zwei Bänke. Hier haben wir gemütlich gefrühstückt.
Weiter ging es meistens der Donau entlang bis Linz, unterwegs haben wir uns noch ein Pickerl an der Tankstelle gekauft. Über die Autobahn ging es dann bis Wien. In der Stadt war ziemlich viel Stau für einen Sonntag.
Als wir auf dem Campingplatz Neue Donau angekommen sind, ist mir erst mal das Gesicht entglitten. An verschiedenen Stellen gab es laute Musik aus großen Boxen mit einem monotonen Stampf-Rhythmus. Eine große Anzahl Jugendlicher saßen zusammen lachten und hatten Spaß.
Normalerweise kein Problem, aber der Krach und die Bierflaschen wirkten abschreckend. Nach einem Gang über den Platz hatten wir kein halbwegs ruhiges Plätzchen gefunden, selbst die von uns vorgebuchten Luxusplätze wirkten armselig. Nachdem die Rezeption wieder um 13:30 Uhr geöffnet hatte, klärte sich der Umstand. Es war Donauinselfest in Wien und circa 3 Millionen Menschen nahmen daran teil. Nachdem auch die Nacht nicht ruhiger werden sollte, sind wir kurz entschlossen an den Neusiedlersee gefahren.
Der Campingplatz bei Oggau sollte es sein. Saubere sanitäre Anlagen und ein Platz mit freiem Zugang zum Freibad (sehr schön), machten uns die Entscheidung leicht. Nach entspannter Pause ging es zum Heurigen, dem Meindl in Oggau. Der grüne Veltliner war sehr lecker. Abends haben wir selbst gekocht, es gab Reispfanne mit Ziegenkäse.
26.06.2017 Oggau – Ruhetag
Um 9:00 gab es Frühstück und um 10:15 Uhr ging es los auf große Fahrradtour. Es war leicht bewölkt aber gut warm (28°). Nach kurzer Diskussion mit meinem Mann haben wir den steilen Weg nach Rust genommen. Wir dachten dies wäre eine Abkürzung, aber der Lohn war nur eine schönere Aussicht.
Dafür ging es im schnellem Tempo wieder hinunter. Rust ist ist ein reizendes Städtchen aber es war zu früh für ein Glas Wein.
Ab Mörbisch haben wir die Fähre genommen um den ungarischen Teil des Neusiedlersee abzukürzen. Die Überfahrt dauerte eine halbe Stunde und kostete sieben Euro. Die Fähre geht im Sommer immer zur halben/ganzen Stunde. Hier bekamen wir auch den ersten Blick auf den See. Vorher war alles mit Schilf zugewachsen.
Drüben angekommen, haben wir sofort eine Abkürzung genommen. Anfangs war der Weg noch o. k., später wurde er immer sandiger. Jo hat dann mithilfe seines Etrex uns wieder auf den richtigen Weg geführt.
Die Fähre ab Podersdorf fuhr an diesem Montag nicht nach Rust. Eine andere nach Breitenbrunn sollte erst um 17:15 Uhr fahren. Nach einer entspannten Pause, haben wir uns dann entschieden den ganzen See mit dem Fahrrad zu umrunden.
Es ging öfters leicht rauf und runter und ich habe manchmal die Radler mit den E-Bikes beneidet. Wir hatten viel Gegenwind und es war für mich ganz schön anstrengend. Jo hatte natürlich keine Probleme. Nach mehreren Pausen haben wir dann unseren Campingplatz nach 78 km (abzüglich 3 km Fähre) erreicht.
Mir tat alles weh, aber war froh es geschafft zu haben. Sofort ging es ins Freibad zum Abkühlen.
Abends radelten wir ins Blue Marlin am Hafen. Es ist circa 500 m entfernt, hat eine schöne Aussicht und sehr leckeres Essen (Fisch aus dem See). Wenn man ankommt sieht es nicht sehr einladend aus, aber wenn man reingeht, ist es wirklich sehr angenehm zum Sitzen.
27.06.2017 Oggau Ruhetag
Wir haben uns entschlossen noch einen Tag zu bleiben. Unsere Fahrradtour ging diesmal nach Eisenstadt. Sie war aber bei weitem nicht so schön wie die um den See. Sie führte meistens der Straße entlang und war langweilig.
Eisenstadt selbst ist ein lebhaftes Städtchen. Mit Schloss und riesigen Park dazu. Auf dem Rückweg haben wir die Beschilderung verloren und sind ziemlich durch den Kakao gefahren. Über St. Margarethen nach Rust geht es noch mal über eine Anhöhe. In Rust haben wir dann etwas gegessen und als wir am Campingplatz angekommen sind, hatten wir doch schon wieder 50 km auf dem Tacho. Geplant waren eigentlich nur 30. Zur Entspannung ging es wieder ins Schwimmbad. Dieser freie Eintritt ist echt toll. Abends haben wir Rummikup gespielt. Jo hat zweimal gewonnen.
28.06.2017 Oggau Abfahrt 10:20 Uhr
Über die Autobahn ging es nach Bratislava. Das Thermometer zeigte 35 Grad. Zu heiß für eine Stadtbesichtigung. Wir beschlosssen kurzerhand Richtung Berge zu fahren, in der Hoffnung, das es dort kühler wäre.
In Trnava machten wir eine Eis- und Kaffepause. Das Café Thalmeiner direkt am großen Platz ist sehr zu empfehlen, alleine schon wegen der extravaganten Toilette.
Nach einem Spaziergang durch die Fußgängerzone von ‚Klein Rom‘ (wegen der vielen Kirchen), ging es weiter nach Piestany. Der Campingplatz dort hat uns überhaupt nicht gefallen. Außerdem zeltete dort auch ein große Jugendgruppe. Der Platz war zwar in der Nähe des Flußes, sehen konnte man ihn aber nicht. Alles war eingezäunt.
Also weiter nach Trencin, ca 38 km weiter nördlich. Hier waren wir anfangs auch etwas skeptisch, doch als wir die Plätze hinter den Hütten entdeckt haben, und der allererste Platz am Fluß mit Blick auf die Burg noch frei war, sind wir geblieben. Sanitär ist alt und einfach aber sauber.
Nachdem alles aufgebaut war, haben wir hier nur noch gesessen, gegessen, getrunken und die Burg angeschaut. Das einige Männer an einer Bierbude noch meinten spät nachts zu singen zu müssen, haben wir verdrängt, dafür waren wir beeindruckt von den Drachenbooten, die mit lauten Trommelschlägen häufig unten auf dem Wasser trainierten.
29.06.17 Trencin – Ruhetag
Nach dem Frühstück ging es mit dem Fahrrad (5 Min) in den Ort. Dort, per Pedes, die Burg hinauf.
Man hat einen weiten Blick über die Stadt und die Berge. Die Burganlage ist weitlläufig und der Turm hat 5 Etagen.
Wieder im Centrum, gab es erstmal ein großes Eis. Leider war die ganze Altstadt eine große Baustelle, an vielen Stellen waren die Strassen aufgerissen. Aber alle die nach uns kommen, werden das Städchen mögen. Es zog ein Gewitter heran und so ist eine weitere Fahrradtour am Wetter gescheitert.
Abends waren wir im Restaurat Fatima essen. Es liegt auf halben Weg zur Burg. Es hat eine schöne Aussicht und das Essen hat auch geschmeckt. Dabei gab es italienische Musik. Romantik pur!!
30.06.2017 Trencin Abfahrt 9:45 Uhr
Als erstes Ziel hatten wir uns das Schloß Bojnice ausgesucht. Es war gut, das wir so früh dran waren, wir waren nur zu viert bei der Schloßbesichtigung.
Leider war sie nur auf slowakisch. Ohne Führung geht es aber nicht. Sehr ausgefallene Inneneinrichtung und aufwendige Gestaltung.
Ein Besuch lohnt sich, wir haben uns nur über die 10 Euro Parkgebühr für Wohnmobile geärgert. Da sollte man lieber etwas weiter unten parken und das Stück zu Fuß hinaufgehen.
Nächster Stop war Banska Stiavnica. Die Fahrt dahin ab Bzenica alleine war schon lohnenswert. Die Stadt liegt terassenförmig im Zentrum eines ehemaligen Vulkankessels. Schon seit Altersher wurde hier Gold und Silber abgebaut.
Mit annähernd 350 ausgewiesenen Denkmälern steht die Stadt auf dem Weltkulturerbe der Unesco. Es gibt einen großen bewachten Parkplatz oberhalb des Ortes. Wir sind gemütlich durch die Stadt geschlendert und dabei ganz schön ins Schwitzen gekommen. Es geht immer bergauf und bergab.
Zum Abschluß waren wir im Café Pani, mitten im Zentrum. Dort gibt es eine kleine Hinterhofterasse und hausgemachten Kuchen. Sehr nett und originell.
In der Nähe gab es keinen CP und so sind wir noch bis hinter Martin auf den CP Turiec gefahren. Die Besitzer sprechen gut deutsch und waren sehr freundlich. Nur der bellende Schäferhund nervt manchmal.
Der CP besteht aus einer großen Wiese mit Bäumen und einigen Hütten am Rand. Sanitär ist einfach aber sauber.
Außer uns gab es noch 2 andere Camper. Wir haben den sogenannten „Romantikplatz“ unter den Birken genommen. So wurde er uns beschrieben. Man hat von dort einen weiten Blick auf die Berge der Fatra.
01. Juli 2017 Campingplatz Martin – Ruhetag
Es hatte die Nacht durch geregnet und so haben wir es gemütlich angehen lassen. Mittags ging es mit dem Rad Richtung Martin bis zum Freilichtmuseum.
Es ist das größte in der Slowakei. Wir mußten etwas suchen, bis wir die Zufahrt gefunden hatten. Teilweise fuhren wir auf einem schönen, wenn auch pfützenreichen Fahrradtrail.
Er führt gleich gegenüber des Campingplatzes durch ein Flußbett. Ist aber nur für Mountainbikes geeignet. Am Fluß entlang kamen wir an alten stillgelegten Industriebrachen vorbei. Das wirkte manchmal etwas unheimlich.
In dem Freilichtmuseum gibt es ein Restaurant. Dort haben wir richtig leckere Knödel (aus Kartoffelteig), gefüllt mit Heidelbeeren und Mohn Sauce gegessen. Dabei habe ich alle Gedanken an Kalorien beiseite geschoben.
Der Ort Martin ist nicht so interessant.
Abends waren wir ca 1,5 km vom CP die Straße hinunter in einem Autostop Restaurent Abend essen. Es hat uns gut geschmeckt.
02. Juli 2017 Martin Abfahrt 10:30 Uhr
Der Himmel war wolkenverhangen. Im Osten der Slowakei sollte das Wetter laut meiner App besser sein. Also alles eingepackt und los.
Die erste Kaffeepause sollte in Levoca sein. Doch hier fand irgendein Event statt. Alles war zugeparkt, dabei sah die Stadt schon aus der Ferne gut aus. Es war halt Sonntag. 9 km weiter geht es zur Zirpser Burg. Auch hier sah man schon von weitem die parkenden Autos auf der gesamten Zufahrtstasse. Also war dies auch keine Alternative für eine Besichtigung.
Schon zuhause habe ich mir einen CP bei Kosice in Medzev herausgesucht. Weitere 80 km über kurvenreiche Straßen waren wir dort. Mein Mann träumte zwischendurch von seinem Motorrad und vergaß, das er ein Wohnmobil steuerte.
Der CP Sokol wird von einem Holländer und seiner slowakischen Frau sehr familiär geführt. Man steht auf einer alten Obstwiese. Selbstgebaute Sitzbänke mit Feuerstellen schaffen eine gemütliche Atmosphäre.
Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht hatten, wurden wir zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Wir bekamen Informationsmaterial über die Region und ein Bier zur Begrüßung. Die kleine Gaststube sieht urgemütlich aus. Es wurde ein entspannter Nachmittag beim Studieren der Lektüre.
03. Juli 2017 Vysny Medzev – Ruhetag
Nach einem entspannten Vormittag machten wir uns auf zu einer Wandertour die an unserem Campingplatz vorbeiführte: Historischer Lehrpfad im Hummeltal.
Der Weg war sehr gut gekennzeichnet, trotzdem haben wir es geschafft einmal die falsche Abzweigung zu nehmen und sind 5 km auf anderen Wegen gegangen. Wieder zurück am Ausgangspunkt, haben wir neu angesetzt und sind diesmal richtig gegangen.
Der Weg wurde von der Dorfgemeinschaft mit viel Engagement gestaltet. An vielen Stellen wurden neue Holzübergänge gebaut. Ein wirklich schöner Weg.
Abends hatten wir Essen für 19 Uhr bei Jana bestellt, der Inhaberin. Sie kocht auf Vorbestellung für Gäste. Außer uns waren noch vier Holländer dabei. Es hat richtig gut geschmeckt: Suppe, Rindfleisch mit Reis und zum Nachtisch Eis mit Waldfrüchten. Wir haben viel gelacht und jeder hatte Erlebnisse von seinen Reisen zu erzählen.
Danach hatten wir alle noch auf einen Slibowicz eingeladen. Hierfür gab es einen überdachten Sitzplatzbereich. Es wurde noch ein lustiger Abend.
04. Juli 2017 Vyzny Medzev – Ruhetag
Nach dem Frühstück haben wir das Womo hergerichtet und sind 30 km nach Zadiel gefahren. Dort gibt es eine Schlucht zu erwandern.
Der Rundwanderweg ist 9-10 km lang und man braucht ca. 3,5 – 4 Std. Der Parkplatz ist bewacht. Es ging ca. 3 km die Schlucht hinauf. An beiden Seiten schaut man auf hohe Felsen und neben dem Weg ist ein kleiner Fluß.
Später durch den Wald wird es etwas steiler aber am Ende hat man einen wunderbaren Blick in die Schlucht. Man ist hier allerdings nicht alleine. Es ist eine beliebte Wanderstrecke.
Nach weiteren Ausichtspunkten geht es recht steil und auf steinigem Weg bergab. Wanderschuhe sind hier sehr zu empfehlen.
Abends hatten wir mächtig Hunger und ich hatte Kartoffelauflauf in unserem neu erworbenen Omnia Backofen gemacht. Jo spielte währenddessen auf der Gitarre. Ein perfekter Tag.
05 Juli Vyzny Medzev – Ruhetag
Morgens wollten wir mit dem Bus nach Kosice. Leider haben wir nicht gewußt, das Feiertag war. Der Bus fuhr nicht. Alternativprogramm war spontan eine Fahrradtour. Anfangs war es schwierig einen fahrbaren Weg zu finden. Durch den vielen Regen waren die Wege von den Holzarbeitern und deren LKW’s teilweise komplett zerstört und matschig. Wir fuhren dann auf einem recht steiler Weg bei dem ich viel geschoben habe.
Oben angekommen hatten wir aber einen schönen Blick ins Tal. Insgesamt war die Tour 13 km lang mit 400 Höhenmetern. Zum Entspannen wurde dann später die Hängematte aufgehangen und Jo spielte auf der Gitarre.
Abends waren wir dann noch auf ein Glas Wein bei unseren Nachbarn Jan und Koosje eingeladen. Es wir wieder ein richtig gelungener Tag.
06 Juli Vyzny Medzev – Ruhetag
Kosice wollten wir uns nicht entgehen lassen, deshalb sind wir noch einen Tag länger geblieben. Der Bus fuhr pünklich von der Kirche los. Die Fahrt dauerte 1 Stunde und 15 Minuten.
Kosice war 2013 Kulturhauptstadt. Die Wasserspiele mit Musik begrüßen einen gleich bei der Ankunft.
Viele Cafés, Restaurants und Geschäfte säumen das lange ovale Zentrum mit dem St. Elizabeth Dom in der Mitte.
Wir hatten Glück und haben ein Restaurant entdeckt in dem wir einen super leckeren Salat gegessen hatten. Die Mode in den Geschäften war nicht ganz so mein Geschmack.
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Abends hatten wir bei Jana wieder Essen bestellt. Wir hatten noch Gesellschaft von einem Pärchen aus Südtirol. Es gab Gemüsesuppe mit Bryndza Brot, Bratkartoffeln mit Schweinekotlett und Nachtisch. Es wurde wieder ein unterhaltsamer Abend.
07 July Vyzny Medzev – Abfahrt 10:20 Uhr
Es hatte uns so gut auf Camping Sokol gefallen, das wir mit etwas Wehmut weggefahren sind.
Ich hatte eine gelbe Strasse die 548/549 auf der Karte rausgesucht, die uns bis Roznava führen sollte. Sie sah auf der Karte kurvenreicher aus, war aber 13 km kürzer als die Hauptroute. Bis Smdnik kein Problem. Danach kamen Schilder nur für Wagen kleiner als 6 m und 18 % Steigung. Für uns auch kein Problem. Als dann aber der Flickenteppich auf der Straße immer mehr wurde, artete das ganze in eine ziemliche Schaukelei aus.
Der Blick ins Tal war aber beeindruckend. Ab Roznava ging es dann wieder auf bequemen Strassen bis zur „Dobschauer Eishöhle„. Vom Parkplatz gilt es laut Internet ca. 130 Höhenmeter zu erklimmen. Gefühlt waren es mehr.
Wir wurden mit ca. 50 Personen als Gruppe in die minus 3 Grad kalte Höhle hineingeführt . Bei 10 Euro für die Fotoerlaubnis hatte ich schon einiges erwartet. Leider war die Höhle nicht besonders gut ausgeleuchtet und wenn nicht ganz hinten der letzte Guide für mich zwischendurch besondere Eisformationen angeleuchtet hätte, hätte ich mich noch mehr geärgert. Es war ok, wir hatten aber schon beeindruckendere Höhlen gesehen.
Nach dem Einkaufen in Poprad (den Hypermarket meiden), ging es gleich auf den CP in Stara Lesna. Der Himmel war zugezogen von der Hohen Tatra war nichts zu sehen. Der Empfang am CP war sehr formell und unpersönlich. So sind wir erst Mal in ein Stimmungstief gefallen. Sanitär – Katastophal – noch tiefer.
Nach einem Bier und einem leckeren Risotto ging es dann schon wieder etwas besser.
08 Juli 2017 Stara Lesna – Abfahrt 11:45 Uhr
Nach längerer Diskussion haben wir uns eingestanden, das es uns auf dem Platz nicht gefällt. Vielleicht lag es am Wetter, die Berge waren immer noch verhangen, oder am falschen Standplatz. Nachdem wir uns zu nichts aufraffen konnten, haben wir alles zusammengepackt und sind losgefahren.
Auf der Hauptstrasse sind uns dann die Radwege aufgefallen, jetzt war es zu spät. Wir fuhren auf der Tatra Hochstraße Nr. 537. Sehr schön.
Bei Strbske Pleso (Hotel Kempinski) sind wir rechts hochgefahren. Dort endet ein Zug aus dem Tal und eine Seilbahn geht ab nach oben. Es war wieder Sonntag und ein Betrieb wie werktags auf der Hohe Strasse in Köln. Ein Massenauflauf. Die Gondelfahrt hätte man vorher im Internet buchen müssen. Wir haben wieder gewendet. Zu anderer Zeit mag es besser sein.
Weiter der Hochstrasse entlang wurde die Landschaft etwas sanfter, wir näherten uns der Niederen Tatra. In Liptovsky Hradock entschieden wir uns dort auf dem Campingplatz Borava Sihot zu bleiben.
Anfänglich etwas skeptisch, aber als wir die schönen Plätze in der Nähe des Flußes gesehen hatten, waren wir hier von der Umgebung sofort begeistert. Hohe Tannen und im Hintergrund Wasserrauschen.
Zum Platz selbst gehört ein Restaurant (ist etwas in die Jahre gekommen), ein paar Hütten und ein großer Spielplatz. Sanitär ist alt aber ok.
Gleich unten am Fluß führt ein Fahrradweg vorbei. Nach einem gewaltigen Regenguß ging es ab zum joggen.
Es führt ein Weg über eine alte Hängebrücke und dann immer am Fluß entlang. Ziemlich überraschend kam noch ein Wolkenbruch, doch wir fanden glücklicherweise eine Schutzhütte. Nach 10 Min. war der Spuk vorbei, aber alle Wege matschig. Die Schuhe waren sowieso dreckig also weiter. Letztendlich sind wir 5,2 km gelaufen. Ohne Regen wäre es vielleicht etwas mehr geworden.
Es gibt Stellen für Lagerfeuer. Das Holz ist umsonst, nur es war jetzt nass geworden. Überall hat es mächtig gequalmt. Aber auch unser Feuerchen brannte nach einer Weile und hat uns schön gewärmt.
Später kam noch der Vollmond hinter den Tannenzipfeln hervor.
Richtig kitschig.
09.07.2017 Liptovsky Hradook – Ruhetag
Für heute war eine Fahrradtour Richtiung Liptovsky Jan geplant.
Zuerst fuhren wir über die Hängebrücke und danach ging eine ganz Weile schön am Fluß entlang.
In Liptovsky Jan führt ein Weg einen Taleinschnitt hinauf immer von einem Fluß begleitet. Anfangs begegnen einem immer noch Autos, mit der Zeit wird er aber schmaler und letzendlich zum Schotterweg.
Er führt 11 km bis zum Pass Stanisovska Sedlo (1101 m) hinauf. Teilweise ganz schön anstrengend. Man kann es auch erwandern. Es ist aber alles super ausgeschildert. Oben hat man eine super Aussicht auf die Niedere Tatra und ich war stolz die 640 Höhenmeter geschafft zu haben.
Schwungvoll ging es wieder runter. Kurz bevor wir wieder ganz unten waren, gab es in einem Hotel-Restaurant noch Kaffee und Kuchen.
An der Straße entlang ging es zurück zum CP. Die Zufahrt dahin sieht übringens nicht gerade einladend aus, sich also nur nicht abschrecken lassen.
Abends gab es wieder Lagerfeuer und Gitarrenmusik.
10 Juli 2017 Liptovsky Hradok – Abfahrt 12:00 Uhr
Über die Strasse 72 ging es über eine landschaftlich schöne Route quer durch die Nizke Tatry (Niedere Tatra). Die Berge waren nebelverhangen und Wolken zogen wie Rauch durch das Tal.
Oben auf dem Pass haben wir eine kurze Fotopause gemacht. In Brezno kann man gut einkaufen und die Vorräte wieder auffüllen.
Schon bei der Ankuft gefiel uns die Landschaft. Man hatte das Gefühl in der Eifel oder im Alpenvorland zu sein.
Wir sollten uns einen Platz aussuchen. Der war auch schnell gefunden, leider hatte der Regen den Boden so aufgeweicht, das Jo beim Rangieren stecken blieb. Alles drücken und schaukeln half nicht. Wir mußten mit dem Jeep und netter Hilfe von einem Holländer rausgezogen werden. Das war uns noch nie passiert.
Ich habe uns dann zum Kaffee erst Mal leckere Buchteln (vorgebackene) im Omnia Backofen gemacht. Lecker.
Später gab es noch ein Begrüßungsbier auf der überdachten Terasse und jede Menge Infos. Sehr praktisch ist die Strichliste für Bier, andere Getränke und Eis zum Selbstbedienen.
11. Juli Brezno – Ruhetag
Vormittag hatten wir leichten Regen und so sind wir erst mittags zu einer kleinen Fahrradtour aufgebrochen. Ab dem CP ging es gleich zu Anfang recht steil den Berg hinauf. Der geplante Rückweg erwies sich als nicht machbar. Er führte für die Räder zu steil den Berg hinunter.
So haben wir dann eine alternativ Route genommen, die sich aber immer weiter hinzog. Unterwegs begegneten wir Holzarbeitern, einer Schafsherde und einen abgemähten Hügel mit einem Kreuzgang und einer Kapelle.
Nur einen Weg zurück gab es nicht.
Wir sind dann irgendwann abgefahren und kamen auf der anderes Seite des Höhenzuges wieder raus. Von dort waren es nochmal 20 km Landstrasse bis zum Campingplatz. Ich war völlig fertig und hätte es auch nicht geschafft, wenn mich mein Mann mich oder mein Fahrrad zwischendurch den Berg hinaufgeschoben hätte.
Kurz gesagt, aus geplanten 10 km sind 40 geworden und das mit 950 Höhenmeter. Ein Tag den man nicht so schnell vergisst.
(PS: mittlerweile besitze ich ein E-Mountainbike).
12. Juli Brezno – Ruhetag
Den Morgen haben wir bei schönstem Wetter mit Lesen verbracht. Zwischendurch bekamen wir hungrigen Besuch.
Um 13:30 Uhr ging es mit Monika, der Chefin vom Campingplatz auf eine Wanderung zu einer Schafsfarm .
Wir waren ungefähr 15 Personen. Stetig bergan entdeckten wir nach 1,5 Std. eine Schafsherde von ca. 500 Schafen auf einer umzäumten Weide.
Sie wurde gerade von drei Schafshirten gemolken. Hierzu werden sie immer in kleine Gatter gepfercht.
Das Melken ging recht schnell pro Schaf, da sie wohl nicht so viel Milch hatten.
Als alle durch waren, packten die Schäfer die Milch auf einen Karren und fuhren damit zur nah gelegenen Räucherhütte.
Der Käse wurde dann am Feuer in heißem Wasser geformt und traditionell geräuchert. Die Hirten leben den ganzen Sommer über in den Bergen mit den Schafen. Der Käse selbst ist in der Slowakei so begehrt, das es nur ein Probierstück zu kaufen gab.
Die Prozedur nach den altherkömmlichen Methoden war schon sehr beeindruckend.
Die frische Ziegenmilch hat gut geschmeckt und auch der Ziegenfrischkäse, der nach einer Stunde bereits fertig war.
Abends haben wir dann richtig lecker gekocht und auch bedauert, das auch hier unser Aufenthalt dem Ende zu ging.
13. Juli 2017 Brezno – Abfahrt 10:30 Uhr
Unsere Rückreise hat begonnen. Vorher gab es noch einen kurzen Zwischenstop in Nitra. Hier kann man gemütlich durch die Stadt und bis rauf zur Kirche bummeln. Ein kurzer Stop im Burg Cafè lohnt alleine schon wegen der Aussicht.
Über eine Stellplatzapp haben wir uns einen Gasthof in Kasten bei Böheimkirchen (Österreich, hinter Wien) zum Übernachten herausgesucht.
Den Stellplatz beim Gwörthwirt können wir nur empfehlen. Ruhiger Platz und leckeres Essen und leckerem Wein mit angenehmer Atmosphäre. Dafür kann man mal ruhig 5 km von der Autobahn wegfahren.
14. Juli 2017 Kasten bei Böheimkirchen – Abfahrt 8:40 Uhr
Ankunft in Kön nach vielen Staus und jeder Menge Verkehr
21:45 Uhr – Urlaub vorbei aber schöne Erinnerungen sind geblieben.